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natty jots
Post Verfasst am:09.10.2008 10:08 ~ Text zur aktuellen Situation des Besetzten Hauses in Erfurt Antworten mit Zitat
post soldier

Demonstration am 22.11.08 - 13 Uhr Bahnhofsvorplatz!!

Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren Situationen, in denen wir uns für ein Weiterbestehen des Besetzten Hauses in Erfurt stark machen mussten. Veranstaltungen wurden untersagt oder das Gelände für nicht begehbar erklärt. Nie war jedoch die Bedrohung des Projektes auf einem Teil des ehemaligen Topf & Söhne Geländes so existenziell wie jetzt. Seit Anfang des Jahres 2007 gibt es einen neuen Besitzer, der nun alle Gebäude so schnell wie möglich abreißen möchte. Der Abriss ist schon entschieden, obwohl der Beschluss zur Änderung des Bebauungsplans durch die Stadt noch aussteht. Der Besitzer will auf dem Gelände Gewerbe und Wohnraum schaffen.


Nur das Verwaltungsgebäude soll nicht abgerissen, sondern saniert werden. Dort wird evtl. ein Geschichtsort der Stadt Erfurt entstehen, der sich mit der Firma Topf & Söhne auseinander setzen soll, die im Nationalsozialismus Krematorien für Konzentrations- und Vernichtungslager wie Auschwitz und Buchenwald produzierte.


In den Verhandlungen der Stadtverwaltung mit dem Besitzer (die Domicil Hausbau GmbH + Co. KG; Mühlhausen) wurde dem Firmenbesitzer Herr Golla zugesichert, dass er neben dem Verwaltungsgebäude über den Rest des Geländes frei verfügen kann. Diese Entscheidung wurde über die Köpfe der Besetzer_innen hinweg getroffen. Damit beschloss die Stadt das Ende eines seit 7 Jahren bestehenden selbstverwalteten Projektes, dass von vielen verschiedenen Menschen und Gruppen für politische und kulturelle Aktivitäten genutzt wird.


Im Besetzten Haus gibt es Wohnraum, Bandproberäume, Konzert- und Partyräume, ein Kino, einen Umsonstladen, einen Infoladen / Lesecafe, Werkstätten, eine Sporthalle, etc.. Neben diesen räumlichen Möglichkeiten ist das Besetzte Haus aber auch ein Ort, an dem Menschen mit rechtsextremen Weltanschauungen nicht geduldet werden und man bemüht ist, Menschen Unterstützung zu geben, die von rassistischen und sexistischen Übergriffen bedroht sind. Ein Projekt, welches in Thüringen Seltenheitswert besitzt und für viele Menschen zu einem wichtigen Bezugspunkt geworden ist.


Dieses Projekt, in das wir fast acht Jahre viel Kraft und Hoffnung gesteckt haben, lassen wir uns nicht kaputt machen!
Die Stadt hat uns bisher noch kein ernsthaftes Angebot für ein Ersatzobjekt gemacht. Schon bevor dieses Haus besetzt wurde, hatte die Erfurter Stadtverwaltung Verhandlungen um ein selbstverwaltetes Hausprojekt über Jahre verschleppt. Dadurch wirkt es zunächst in den Augen vieler Leute als Hohn, wenn die Stadt nun wieder von einem Ersatzobjekt spricht.


Wir wollen nicht darauf warten, bis uns irgendwann eine annehmbare Lösung ins Haus flattert. Wir werden für den Erhalt unseres Projektes kämpfen und hoffen auf die Unterstützung aller, denen das Besetzte Hausprojekt ans Herz gewachsen ist.



Kommt zur Demo am 22.11.08,
13.00 Uhr am Hauptbahnhof Erfurt
Unterstützt uns durch kreative und vielfältige Aktionen!



Die Besetzer_innen eines Teils des ehemaligen Topf & Söhne Geländes

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Mic1902
Post Verfasst am:09.10.2008 23:08 ~ Antworten mit Zitat
greenhorn

So Leute, bevor iht mich gleich von vorherein steinigt möchte ich anmerken das ich nicht die geringste Ahnung davon habe, wie so ein besetztes Haus funktioniert. Gern schaue ich aber über meinen Tellerrand heraus und lasse mich von den (sozialen und kulturellen) Qualitäten eines solchen Hauses überzeugen. Dazu hoffe ich aber ordentlich mit euch diskutieren zu können und meine Meinung zu bestimmten Sachverhalten auch offen äußern zu können, ohne gleich vorverurteilt zu werden. Also los: diskutiert mit mir und belehrt mich eines Besseren!


Ist es denn so, dass das Gelände der Stadt Erfurt gehörte und diese das dann weiter verkaufte? Das ist jetzt erstmal nichts besonderes und auch nicht weiter verwerflich.

natty jots hat Folgendes geschrieben:
Demonstration am 22.11.08 - 13 Uhr Bahnhofsvorplatz!!

Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren Situationen, in denen wir uns für ein Weiterbestehen des Besetzten Hauses in Erfurt stark machen mussten. Veranstaltungen wurden untersagt oder das Gelände für nicht begehbar erklärt. Nie war jedoch die Bedrohung des Projektes auf einem Teil des ehemaligen Topf & Söhne Geländes so existenziell wie jetzt. Seit Anfang des Jahres 2007 gibt es einen neuen Besitzer, der nun alle Gebäude so schnell wie möglich abreißen möchte.


Rein rechtlich gesehen sein gutes Recht, oder?

Zitat:
Der Abriss ist schon entschieden, obwohl der Beschluss zur Änderung des Bebauungsplans durch die Stadt noch aussteht. Der Besitzer will auf dem Gelände Gewerbe und Wohnraum schaffen.


Das bringt erstmal Arbeitsplätze, also auch nicht schlecht.

Zitat:
Nur das Verwaltungsgebäude soll nicht abgerissen, sondern saniert werden. Dort wird evtl. ein Geschichtsort der Stadt Erfurt entstehen, der sich mit der Firma Topf & Söhne auseinander setzen soll, die im Nationalsozialismus Krematorien für Konzentrations- und Vernichtungslager wie Auschwitz und Buchenwald produzierte.


Einen Gedenkort bzw. ein Museum zum Thema Topf & Söhne, grade in deren ehemaligen Verwaltungsgebäude, finde ich nicht die schlechteste Idee. Es ist gut zur Vergangenheit eines Ortes zu stehen und sich mit dieser auseinander zu setzen, nur so kann dem Vergessen Einhalt geboten und Menschen wachgerüttelt werden.


Zitat:
In den Verhandlungen der Stadtverwaltung mit dem Besitzer (die Domicil Hausbau GmbH + Co. KG; Mühlhausen) wurde dem Firmenbesitzer Herr Golla zugesichert, dass er neben dem Verwaltungsgebäude über den Rest des Geländes frei verfügen kann. Diese Entscheidung wurde über die Köpfe der Besetzer_innen hinweg getroffen.


Inwiefern sollten den die Besetzer in die Gespräche einbezogen werden? Laut Gesetz dürften sich diese doch gar nicht auf dem Gelände aufhalten.

Zitat:
Damit beschloss die Stadt das Ende eines seit 7 Jahren bestehenden selbstverwalteten Projektes, dass von vielen verschiedenen Menschen und Gruppen für politische und kulturelle Aktivitäten genutzt wird.


Und jetzt wirds interessant. Hier bin ich nämlich auch der Meinung, dass es wichtig ist solche selbst geschaffenen Freiräume zu erhalten.

Zitat:
Im Besetzten Haus gibt es Wohnraum, Bandproberäume, Konzert- und Partyräume, ein Kino, einen Umsonstladen, einen Infoladen / Lesecafe, Werkstätten, eine Sporthalle, etc.. Neben diesen räumlichen Möglichkeiten ist das Besetzte Haus aber auch ein Ort, an dem Menschen mit rechtsextremen Weltanschauungen nicht geduldet werden und man bemüht ist, Menschen Unterstützung zu geben, die von rassistischen und sexistischen Übergriffen bedroht sind. Ein Projekt, welches in Thüringen Seltenheitswert besitzt und für viele Menschen zu einem wichtigen Bezugspunkt geworden ist.


Und jetzt müsst ihr mir helfen. Wie läuft so was? Wird auf die Wohnräume eine Miete gezahlt bzw. wenn ja, an wen? Dann wäre das Haus doch nicht mehr besetzt, sondern vermietet. Wie werden Reperaturen an z.B. sanitären Einrichtungen vorgenommen, in Eigenregie oder wird eine Firma gerufen? Wer zahlt den Strom? Das Kino muss den Strom ja über die Stadtwerke oder ähnliche Versorger beziehen, aber an wen liefern die dann? In einem besetzten Haus gibt es doch keinen Hausverwalter oder ähnliches. Wenn das Kino und die Sporthalle und all die ganzen Einrichtungen in Betrieb sind, kann das doch nicht mehr als besetzt gelten, da diese ja halbwegs funktionstüchtig sein müssen, um überhaupt irgendwas drin zu tun. Wer hat dann da die Kappe auf? Oder wird alles durch eventuelle Einnahmen aus Kino etc. gezahlt?

Selbstverwaltung heißt ja bestimmt nicht das drei Mann auf nem Fahrrad sitzen und den Strom selber erzeugen. Und wen Strom nicht bezahlt wird, wird er irgendwann abgestellt. Also wer zahlt dann in einem besetzten Haus?


Zitat:
Dieses Projekt, in das wir fast acht Jahre viel Kraft und Hoffnung gesteckt haben, lassen wir uns nicht kaputt machen!
Die Stadt hat uns bisher noch kein ernsthaftes Angebot für ein Ersatzobjekt gemacht. Schon bevor dieses Haus besetzt wurde, hatte die Erfurter Stadtverwaltung Verhandlungen um ein selbstverwaltetes Hausprojekt über Jahre verschleppt. Dadurch wirkt es zunächst in den Augen vieler Leute als Hohn, wenn die Stadt nun wieder von einem Ersatzobjekt spricht.


Wir wollen nicht darauf warten, bis uns irgendwann eine annehmbare Lösung ins Haus flattert. Wir werden für den Erhalt unseres Projektes kämpfen und hoffen auf die Unterstützung aller, denen das Besetzte Hausprojekt ans Herz gewachsen ist.


Wäre jetzt nicht vielleicht die vernünftigste Lösung beharrlich das Gespräch zu suchen? Mit dem Kopf durch die Wand um den Erhalt des besetzten Hauses zu kämpfen ist sicher der falscheste Weg. Eine Ausweichmöglichkeit gibt es in Erfurt bestimmt, da sollten die Besetzer nicht stur auf den Raum des ehemaligen Firmengeländes pochen. Konzepte sollten her. Ich weiß natürlich nicht, inwiefern diese schon vorliegen. Aber jetzt puren Protest zu fahren macht die momentane Lage bestimmt nicht besser.

Gibt es aber vielleicht eine Bestimmung, die Leuten die so ein Haus über Jahre hinweg selbst verwaltet haben, ein gewisses Mitspracherecht ermöglicht? Oder gilt die oben schon genannte Devise: geschriebenes Recht ist geschriebenes Recht, da könnt ihr nix machen, Punkt!

Mir ist es durchaus ernst mit meinen Fragen. Auch meine Ansichten bezüglich der Rechtslage sind ernst gemeint, es ist nun mal per Gesetz so verankert. Da können sich auch die Besetzer auf Dauer nicht gegen wehren, sie würden eh den Kürzeren ziehen (insofern "Selbstverwaltung" nicht irgendwann Mitsprache ermöglicht). Deshalb denke ich das der Dialog mit der Stadt bzw. dem neuen Eigentümer vorerst der bessere Weg ist. Da kann man vielleicht was machen.

Und jetzt gebe ich den Ring frei.
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natty jots
Post Verfasst am:10.10.2008 08:48 ~ Antworten mit Zitat
post soldier

Oh man,da haste den Text aber auch ausseinander gepflückt Neutral

Also,die bezahlen keine Miete,das Haus iss besetzt du dir das ja in deiner Frage eigentlich schon beantwortet hast. Strom würd natürlich von den Stadtwerken bezogen un finanziert sich über die Events also Veranstaltungen wo die Leute von dem Haus auch immer die Bar machen un Miete für die Räume beziehen. Also so weiß ich das zumindenstens.

Un sie das Gelände iss nich für umsonst besetzt weil da der geschichtliche Hintergrund steht. Aus dem Gelände ein Glaspalast zu machen passt den Leuten bei weiten nich in den Kram un nich nur denen. Gedenkstätte hin oder her. Die "neu erschafften Wohnräume" kommen mir nur vor wie Vorwände um die Leute endlich raus zu schmeißen da damals schon en Einkaufszentrum errichten werden sollte.
Gepräche zu suchen,ha ha wenn das so einfach wäre. Die hören einem doch nich zu,deswegen sinn ja die Proteste geplant.


Hier nochma ein kleiner Text von ARNTEKK:

Es ist mal wieder soweit, ein Stück freier, selbstverwalteter Subkultur soll den Profitinteressen einiger Weniger weichen. Das besetzte Haus in Erfurt auf dem Gelände der ehemaligen Firma „Topf&Söhne“ soll für „Wohn- und Gewerberäumen“ abgerissen werden. Vielleicht wird sich sicher der eine oder andere fragen: „Was geht mich das an?“ Dabei ist das für uns, als Teil einer Subkultur, sehr wohl von Bedeutung. Seit 2001 bietet das besetzte Haus einer Vielzahl von kulturellen und politischen Projekten eine Heimat, die sonst gar nicht oder nur stark eingeschränkt stattfinden könnten. Um nur einen kleinen Teil davon zu nennen, es gibt hier: Konzerte, Parties, Proberäume für Bands, Raum für künstlerische Aktivitäten, Vorlesungen, Seminare und Filmabende. Nach dem Selbstverständnis des besetzen Hauses soll dabei „niemand aufgrund seines knappen Geldbeutels oder anderer gesellschaftlicher Diskriminierungen ausgeschlossen werden“. Zurzeit sind auf dem Gelände unter anderem Wohnräume, Bandproberäume, Konzert- und Partyräume, ein Kino, einen Umsonstladen, einen Infoladen / Lesecafe, Werkstätten und eine Sporthalle untergebracht. Um die Tragweite dessen zu erfassen, was UNS verloren geht, wenn das besetzte Haus abgerissen wird, muss man bedenken, dass die räumlichen Möglichkeiten auf unkommerzielle, unkomplizierte Art und Weise Menschen & Gruppen offen stehen, die ein sinnvolles Konzept vorlegen können, welches kulturell oder politisch bereichert. Rassisten und ewig Gestrige natürlich ausgeschlossen!

Elektronische Musik war immer ein Teil des besetzten Hauses und es gab viele Veranstaltungen in den letzten Jahren. Vermutlich werden viele von euch schon dort gewesen sein, oder kennen den einen oder anderen DJ bzw. Liveact der dort auftreten konnte. Gerade Musikrichtungen und Künstler, die in den „großen“ Clubs kaum Beachtung finden, konnten sich hier entfalten. Dazu kommt, dass die Preise bei solchen Veranstaltungen niedrig sind und man auch mit wenig Geld einen netten Abend verbringen kann.

Das alles soll jetzt zerstört werden ! Was dann an dieser Stelle stehen wird ist jetzt noch nicht abzusehen. Doch eins wissen wir genau,egal was unter dem Label „Wohn- und Gewerberäume“ entstehen kann, es wird niemals so wichtig und bedeutend für so viele Menschen sein, wie das besetzte Haus in seiner jetzigen Form!
Was können wir tun?


Es ist definitiv ein Unterschied, wenn sich viele verschiedene Menschen & Gruppen für das besetzte Haus einsetzen, als wenn es nur ein kleiner Haufen tut. Demos bringen sehr wohl etwas. In Berlin war beispielsweise die Köpi(http://koepi137.net/) über eine lange Zeit akut bedroht. In Folge dessen gab es viele Proteste und mehrere Demonstrationen. Inzwischen hat die Köpi einen Mietvertrag und ist erstmal "sicher".
Ohne den Protest wäre das sicher nicht so gekommen.


Wunderbar,grad gefunden.
http://de.indymedia.org/2008/02/208613.shtml


So,hab jetz nochma schnell alles überflogen,kann durchaus sein das ich die ein oder andere Frage nich beantwortet hab. Hoffe doch das ich dir trotzdem helfen konnte die ein oder andere Antwort auf deine Frage(n) zu finden. Smile

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reef
Post Verfasst am:10.10.2008 09:25 ~ Antworten mit Zitat
trommelbass.de

ist eher eine nebensächlichkeit, aber ...

natty jots hat Folgendes geschrieben:
Hier nochma ein kleiner Text von ARNTEKK:
... Dazu kommt, dass die Preise bei solchen Veranstaltungen niedrig sind und man auch mit wenig Geld einen netten Abend verbringen kann. ...


what teh fuck

ich will wirklich keine bereits beerdigten kriegsbeile ausgraben. aber die aussage kann ich so nicht stehen lassen, denn das hab ich ehrlich gesagt (bei drum&bass-parties) anders in erinnerung. wodka-shot für 2 euro war über centrum-niveau. und wenn ich 0,2l river-cola (ek 0,39€ für 1,5l) für 1,50 ausschenke, ist das auch kein echtes preis-leistungsverhältnis.

ich habs mal ausgerechnet: der materialeinsatz für den becher cola macht 0,05 € aus, nehmen wir noch einen plastebecher dazu für 0,05 €, dann kostet der becher cola rein vom materialeinsatz 0,10 €. macht 1,40 € gewinn. das sind 93% rohgewinn.

von den eintrittspreisen nicht zu sprechen.

aber wenn die betreiber die zahlen mal transparent machen würden und kommunizieren, wofür die bspw. 93% gewinn verwendet werden, geb ich auch endich ruhe. Wink

trotz allem sende ich sympathisierende grüße
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reef
Post Verfasst am:10.10.2008 11:33 ~ Antworten mit Zitat
trommelbass.de

im übrigen habe ich gehört, das die stadt schon 2-3 ausweichstandorte hat, dieses aber noch nicht publik gemacht wird, um bei den jeweiligen anwohnern keine unruhe zu provozieren. man kennt ja die spießbürgerlichen vorbehalte.
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natty jots
Post Verfasst am:10.10.2008 11:39 ~ Antworten mit Zitat
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reef hat Folgendes geschrieben:
ist eher eine nebensächlichkeit, aber ...

natty jots hat Folgendes geschrieben:
Hier nochma ein kleiner Text von ARNTEKK:
... Dazu kommt, dass die Preise bei solchen Veranstaltungen niedrig sind und man auch mit wenig Geld einen netten Abend verbringen kann. ...


what teh fuck

ich will wirklich keine bereits beerdigten kriegsbeile ausgraben. aber die aussage kann ich so nicht stehen lassen, denn das hab ich ehrlich gesagt (bei drum&bass-parties) anders in erinnerung. wodka-shot für 2 euro war über centrum-niveau. und wenn ich 0,2l river-cola (ek 0,39€ für 1,5l) für 1,50 ausschenke, ist das auch kein echtes preis-leistungsverhältnis.

ich habs mal ausgerechnet: der materialeinsatz für den becher cola macht 0,05 € aus, nehmen wir noch einen plastebecher dazu für 0,05 €, dann kostet der becher cola rein vom materialeinsatz 0,10 €. macht 1,40 € gewinn. das sind 93% rohgewinn.

von den eintrittspreisen nicht zu sprechen.

aber wenn die betreiber die zahlen mal transparent machen würden und kommunizieren, wofür die bspw. 93% gewinn verwendet werden, geb ich auch endich ruhe. Wink

trotz allem sende ich sympathisierende grüße

Ziemlich schwierig was dazu zu sagen ohne dasses missverstanden werden könnte.
Alles muss bezahlt werden un dabei belass ichs Smile

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Mic1902
Post Verfasst am:10.10.2008 14:23 ~ Antworten mit Zitat
greenhorn

reef hat Folgendes geschrieben:
im übrigen habe ich gehört, das die stadt schon 2-3 ausweichstandorte hat, dieses aber noch nicht publik gemacht wird, um bei den jeweiligen anwohnern keine unruhe zu provozieren. man kennt ja die spießbürgerlichen vorbehalte.


Na das wär doch schonmal was.
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abe monk
Post Verfasst am:10.10.2008 15:50 ~ Antworten mit Zitat
post soldier

ich bin gerne gast in besetzten häusern und kenne viele solcher situationen... beim köpi lief es letztlich auch darauf hinaus, dass aus dem "illegal besetzten haus" ein "legales (gemietetes) kulturzentrum" wurde. (ich war im sommer dort, hab zwar im rauchhaus residiert, hab aber auch mit den köpis geredet und bin ab und zu in ne diskussionsrunde reingeschlittert).

mit dem topf&söhne-gelände hab ich mich lange nicht mehr befasst. aber das thema steht doch nun auch schon seit 2-3 jahren im raum. jedenfalls gab es genau diese diskussion schon im winter 05/06, als ich nen radiopraktikum bei frei gemacht habe und in den lokalnachrichten darüber berichten sollte.

ich persönlich bin für eine "gedenkstätte" auf diesem gelände. ich glaube, dass eine verwaltung durch die stadt dort einen bildungsraum schafft - besser als es ein soziales hausprojekt tun könnte. - zumindest was die geschichte des geländes und die themen ns-regime, industriestrukturen vor und im 2. weltkrieg, und die shoa angeht.

was mit den besetzern passieren soll, weiß ich nicht. ich kenne niemanden persönlich dort und will auch keinem zu nahe treten, aber ich glaube kaum, dass das haus und ihre bewohner wehrhaft genug sind sich zu "verteidigen". weiterhin bringt eine demonstration wenig, wenn kein dialog zur stadt bzw. zum besitzer entsteht. und da verweise ich aufs köpi... es gab die räumungen durch die bullen, den weltaktionstag und die demo im mai 07, die allesamt extrem abliefen, die aber am ende NICHT bewirkt haben, dass die leute bleiben durften. das, so wurde mir erzählt, lief alles im rechtlichen bereich ab. die bewohner hatten einerseits einen anwalt, der ihre interessen gegenüber dem besitzer vertrat und haben andererseits das thema in mediales interesse gerückt um druck auf den besitzer auszuüben.
und jetzt haben sie mietverträge für die nächsten 30 jahre...
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Kid of BC
Post Verfasst am:14.10.2008 19:47 ~ Antworten mit Zitat
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Mic1902 hat Folgendes geschrieben:




Rein rechtlich gesehen sein gutes Recht, oder?

Das bringt erstmal Arbeitsplätze, also auch nicht schlecht.

Laut Gesetz dürften sich diese doch gar nicht auf dem Gelände aufhalten.




machst du nen studium zum juristen???



gäbe es solche besetzungen nich bzw keine leute die sich für soetwas aufopfern, würden in deutschland höchstwahrscheinlich nur main-disco´s existieren wo man n 10er (un mehr) eintritt zahlt....

besetzungen sind nich nur dafür da sich ein haus für die ewigkeit anzueignen, sondern (meines erachtens) die behörden, wie stadt,land un stat aufzurütteln, dass es nicht nur main gibt....
denn in diesen besagten disco´s wird nicht eben ma nen punk-rock konzi stattfinden oder ma an nen nachmittag ne verantaltung über globalisierung, ausländerpolitik, usw. auf die beine gestellt...

bestezte häuser sin nun ma jugentkultur un politik zentren...

in berlin, hamburg, desden, usw gäbe es viele clubs nicht weil, sie nur über besetzung, die stadt soweit bekommen haben, dass diese gesagt hat: geben wir ihnen was.

der unterschied dazu besteht, denke ich ma, dass das haus in erfurt einen wichtigen geschichtlichen hintergrund hat und sie es deswegen nicht so leicht hergeben wollen, un davon abgesehen, steckt dort schon eine menge schweis un blut von den besetern in diesem haus...

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Mic1902
Post Verfasst am:14.10.2008 22:21 ~ Antworten mit Zitat
greenhorn

Kid of BC hat Folgendes geschrieben:



machst du nen studium zum juristen???



gäbe es solche besetzungen nich bzw keine leute die sich für soetwas aufopfern, würden in deutschland höchstwahrscheinlich nur main-disco´s existieren wo man n 10er (un mehr) eintritt zahlt....

besetzungen sind nich nur dafür da sich ein haus für die ewigkeit anzueignen, sondern (meines erachtens) die behörden, wie stadt,land un stat aufzurütteln, dass es nicht nur main gibt....
denn in diesen besagten disco´s wird nicht eben ma nen punk-rock konzi stattfinden oder ma an nen nachmittag ne verantaltung über globalisierung, ausländerpolitik, usw. auf die beine gestellt...

bestezte häuser sin nun ma jugentkultur un politik zentren...

in berlin, hamburg, desden, usw gäbe es viele clubs nicht weil, sie nur über besetzung, die stadt soweit bekommen haben, dass diese gesagt hat: geben wir ihnen was.

der unterschied dazu besteht, denke ich ma, dass das haus in erfurt einen wichtigen geschichtlichen hintergrund hat und sie es deswegen nicht so leicht hergeben wollen, un davon abgesehen, steckt dort schon eine menge schweis un blut von den besetern in diesem haus...


Nene, keine Angst, Jura studier ich nicht. Ging mir eher darum die Frage zu stellen ob die Besetzer da ne Rechtsgrundlage haben, um für das fortbestehen des Hauses zu verhandeln, weil sie eben schon so ewig drin sind. Oder ist mit dem Verkauf des Geländes alles Recht in die Hände des neuen Besitzers übergegangen? Wäre ja blöd von den Besetzern nicht alle Möglichkeiten des Rechtsweges erstmal voll auszuschöpfen. Aber wie gesagt, ich weiß es halt nicht, deshalb frag ich ja.

Das mit den Main-Discos glaub ich so nicht. Allein in Jena fallen mir spontan drei Orte ein, die sich für Konzi´s, Diskussionsrunden oder ähnlichem anbieten: das Wagner, die JG in der Stadtmitte und das Kassa (z.B. mit ihren PeacePlease-Abenden). Davon ist ja auch nix besetzt. Aber Du hast schon Recht. Wenn sich auf Grund der langen Besetzung in Erfurt die Möglichkeit zu einer neuen (legalen) Stätte auftut, ist da schon was erreicht. Die Arbeit kann ja trotzdem im gleichen kulturellen und politischen Umfang weiterlaufen und Angst vor ner möglichen Räumung bräuchten die Leute dann auch nicht mehr haben. Das (find ich jetzt persönlich) ist besser als nix, sogar viel besser als sich ständig in irgendeiner rechtlichen Grauzone zu bewegen und vielleicht sogar noch für die investierte Energie verknackt zu werden.
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natty jots
Post Verfasst am:15.10.2008 08:34 ~ Antworten mit Zitat
post soldier

Die Stadt hat das Gelände verkauft und somit auch die Rechte für Grund,Besitz bla bla bla..
Der Anspruch auf das Gelände ist somit fürn arsch. Wars ja im Prinzip immer. Die Besetzer haben es sich sozusagen angeeignet grade durch den geschichtlichen Hintergrund.

Eine andere Location würde aber meines erachtens überhaupt nich bringen grade weil es eine Gedenkstätte ist und da das alles mit dem Abriss den Bach runter geht. Wie schon gesagt,da soll en Einkaufszentrum hin,schon alleine deswegen lohnt es sich für den Erhalt zu kämpfen und man kann sich nicht ma annähernt vorstellen was in das Projekt Besetztes Haus für ne Arbeit drinne steckt.

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Kid of BC
Post Verfasst am:15.10.2008 14:12 ~ Antworten mit Zitat
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Mic1902 hat Folgendes geschrieben:


Das mit den Main-Discos glaub ich so nicht. Allein in Jena fallen mir spontan drei Orte ein, die sich für Konzi´s, Diskussionsrunden oder ähnlichem anbieten: das Wagner, die JG in der Stadtmitte und das Kassa (



ich meinte doch auch nur damit das man was tun muss um ne loka zu bekommen oder glaubst du ernsthaft das ne stadt von sich aus sagt: hier ihr bekommt das, das , ach un dahinten is oh noch nen haus frei was wir net brauchen...
un das wagner, kassa un die jg hatten es in ihren anfans tagen bestimmt auch net leich un sie mussten , so schätz ich ma, bestimmt auch dafür "kämpfen", dass alles heut so is wie es is...

selbst wir in "klein" Saalfeld hatten anfang der 90ér 3 besetzte häuser, un eins wurde von dem besitzer symbolisch für ne Mark abgekauft....un selbst jetz noch mach de stadt druck auf un weil wir in ein dorn im auge sind...

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