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Guido Baselgia "Hochland"
Das Engadin gehört vermutlich zu den meistfotografierten Hochtälern in der Schweiz. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert hat es zahlreiche Künstler, Fotografen, Literaten und Philosophen in den Bann gezogen und zur bildlichen oder verbalen Interpretation herausgefordert. Der 1953 dort geborene Fotograf Guido Baselgia hat sich nach einer Phase intensiver Reportagetätigkeit, die ihn u.a. durch die ehemalige DDR, Polen, Galizien, Rumänien und Weißrussland führte, in den letzten Jahren verstärkt dem natürlichen Landschaftsraum seiner Herkunft zugewandt. Seine hochland-Fotografien bezeugen die Sensibilität und eine intime Nähe, mit der er diese Landschaft für sich und uns neu entdeckt. Was Friedrich Nietzsche "so fern vom Leben, so metaphysisch" erschien, zeigt Baselgia in überraschender Nahsicht und sinnlicher Präsenz: die Muster von Steinflechten, von Schneelasten flach gepresstes Gras, schrundige Gletscherzungen oder die "fließenden" Ablagerungen von Geröll nach der letzten Schneeschmelze. Genauere topografische Zuordnungen ermöglichen nur die Titel, die Bilder selbst führen in eine uralte Welt der saisonal wirkenden Naturkräfte jenseits aller kurzfristigen touristischen Zwecke. Die Ausstellung wurde von der Schweizerischen Stiftung für die Photographie in Zusammenarbeit mit dem Bündner Kunstmuseum Chur organisiert und ist nun erstmals in Deutschland zu sehen.
Zu sehen ist diese Ausstellung bis zum 19.01.2003 in der Kunsthalle Erfurt (Fischmarkt, Haus zum Roten Ochsen).
Text & Bild:http://www.kunsthalle-erfurt.de
[Editiert von reef am 17.12.2002 um 21:12] |
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